Monday, April 18, 2005

Faszinierende Tiere I: Der Minkwal

In Zusammenarbeit mit der WWF (World Wrestling Federation), darf ich meinen LeserInnen folgendes Projekt präsentieren, das den jungen Menschen dabei helfen soll, die Pflanzen und Tiere ihrer Heimat zu unterscheiden: In unregelmäßiger Reihenfolge werden an dieser Stelle erstaunliche, bemerkenswerte und wenig bekannte Exemplare aus unserer Fauna und Flora vorgestellt. Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage des WWF (http://www.wwf.de/young_panda/wissen/minkwal/index_flash.html). Heute im Porträt:

Der Minkwal (Balaenoptera atrocita od. Minkvalia adiposita).


Steckbrief

Minkwale, auch Zwergwale genannt, werden bis zu 1,66 Meter lang und bis zu zehn Tonnen schwer. Trotz der relativ geringen Größe zählt diese Art der Wale zu den Großwalen. Die weiblichen Tiere sind größer als die Männchen. Sie können 70 bis 90 Jahre alt werden. Mit 13 Jahren erreichen sie die Geschlechtsreife. Ihre Haut ist oft bis weit in die Adoleszenz hinein mit kleinen Buckeln bedeckt. Der Körperbau besonders der Minkkühe ist kräftig und untersetzt; trotz dieser Korpulenz kann sich der Minkwal bei seiner Suche nach Nahrung erstaunlich schnell fortbewegen. Die restliche Zeit treibt der Minkwal allerdings bewegungslos herum.



Ein Minkwaljunges. Foto: Mutti

Verbreitung

Minkwale sind zumeist in mitteleuropäischen Seen und Planschbecken verbreitet, es wurden aber auch schon vereinzelt Exemplare in adriatischen bzw. südostpazifischen Meeren gesichtet, d.h. der Minkwal kann sowohl im Süß- als auch im Salzwasser schwimmen. Als kleine Besonderheit der Salzwasserminke gilt die etwas rötere Haut.
Minkpopulationen befinden sich in steter Ost-West-Wanderung, ihre Wahlheimat finden sie oft im urbanen Raum. Bevorzugtes Jagdrevier bleibt aber das ländliche Herkunftsgebiet. Dort lässt sich der Minkwal einige Zeit im Jahr von Mutter- und Vatertier ernähren, bevor er wieder in das angestammte Revier zurückkehrt. Er ernährt sich vegetarisch, ist ansonsten aber alles andere als wählerisch.
Der Minkwal lebt monogam und ist nur bedingt gesellig. Er kalbt spät.



Der mit dem Minkwal eng verwandte Blauwal bei der Fortpflanzung. Foto: Coala

Schutz
Minkwale sind nicht akut gefährdet, dennoch herrscht aufgrund der prekären Fortpflanzungssituation ganzjähriges Jagdverbot. Seit das Moratorium auch für das zuvor intensiv jagende Burgenland gilt (1999), sind Minkwale von der freien Wildbahn völlig verschwunden. Trotz des Moratoriums für den kommerziellen Walfang werden Minkwale von zwei Ländern bejagt: Ottakring hat gegen das Moratorium Einspruch eingelegt und jagt nach einer selbst festgelegten Quote, sobald ein Mink die Hoheitsgebiete betritt. Die Universität Wien nutzt eine Klausel des Abkommens und jagt zu „wissenschaftlichen Zwecken“ in den Gewässern der Brigittenau. Auch die Universität Botnang zeigte in jüngster Vergangenheit Interesse.
Bisher musste noch kein Minkwal sein Leben lassen. Ottakring und die Uni Wien erklärten, die gejagten Wale seien nur zum Verzehr im eigenen Land bestimmt. Ottakring nutzt nur das Fleisch, nicht den Walspeck, den sogenannten Blubber. Könnte der anfallende Blubber an die Uni Wien verkauft werden, wäre Ottakrings Walfang ökonomisch nachhaltiger – so die Argumentation.
Zur Zeit ist neben der unkontrollierten Jagd die Verunreinigung der geistigen Umgebung die größte Bedrohung für den Minkwal – Stichwort Walkampf bzw. Neuwalen. Auch scheinbar harmloses Plastikessen, das nicht biologisch abbaubar bzw. gentechnisch verändert ist, schädigt die Tiere, wenn es in den Verdauungstrakt gelangt. Die Minkwale sind dieser Gefahr aber nicht im gleichen Ausmaß ausgeliefert wie etwa das mittelburgenländische Fettschöpfchen oder der Günsertaler Laufhirsch.



Werden immer wieder an den Strand gespült: Minkwale. Foto: MNK
WWF Projekte

Der WWF fördert Projekte, die dem Schutz der Wale dienen, wie zum Beispiel:
- Feldforschung
- Förderung von Walschutzgebieten
- Analyse und Entwicklung von Ausgleichszahlungen, um den Beifang von Walen zu vermindern
- Finanzierung und Unterstützung von Beobachtungsprogrammen (s. diese Online-Plattform)


In weiterer Folge:
Der Schmutzfink
Das Fettschöpfchen
Der Coala
Das Schnepfchen
Der Kiwi
Der Mink (ein Nerz stellt sich vor)